8. Dezember 2011

Medienmitteilung: Finanzdirektorin stösst 4000 Angestellte vor den Kopf

In sechs knappen Sätzen hat Finanzdirektorin Ursula Gut einen von 4000 Kantonsangestellten unterschriebenen Offenen Brief der Vereinigten Personalverbände VPV zur Pensionskasse BVK beantwortet. Die Sorgen und Befürchtungen der Polizisten, Lehrerinnen und Verwaltungsfachleute um die Sicherheit ihres PK-Gelds und die Sanierungskosten wischte die Regierungsrätin mit nichtssagenden Worten weg. Ihre Antwort ist ein weiteres trauriges Kapitel in der Entfremdung zwischen dem Kanton als Arbeitgeber und seinen 38’000 Angestellten.

Am 3. November überreichten die Vereinigten Personalverbände (VPV) des Kantons Zürich der Finanzdirektorin einen Offenen Brief, den knapp 4000 Mitglieder mit vollem Namen unterschrieben hatten. Am 17. November traf die sehr knappe Antwort von Regierungsrätin Ursula Gut ein. Sie stellte sich auf den Standpunkt, es sei bereits alles gesagt (siehe Beilage Offener Brief und Antwort Finanzdirektion).

Für den VPV ist diese Dialogverweigerung ein weiteres Beispiel für die verfehlte Kommunikationspolitik von Ursula Gut. Indem sie die Fragen unbeantwortet lässt und auf die wenig vertrauenserweckende bisherige Kommunikation der BVK verweist, gibt sie den Sorgen und dem Misstrauen unter den Kantonsangestellten weitere Nahrung. Das Brodeln an der Basis verstärkt sich weiter.

Da sich der Kanton als Arbeitgeber aus seiner Informationspflicht gegenüber den Mitarbeitenden stiehlt, werden die VPV diese Lücke soweit möglich füllen. Am 24. Januar 2012 werden sie für ihre 20’000 Mitglieder eine dialogorientierte Veranstaltung über die geplanten Änderungen bei der BVK und die Auswirkungen auf die Situation der Versicherten durchführen.

Angestellte ein weiteres Mal aussen vor
Auf den 1. Januar 2014 muss die BVK verselbstständigt werden. Die gesetzlichen Grundlagen sind klar: Ab diesem Datum muss die Kasse paritätisch geführt werden – ein Paradigmenwechsel im Vergleich zu heute. Die VPV fordern die Regierung dazu auf, das Verselbstständigungsprojekt per sofort paritätisch zu führen. Eine Mitwirkung der Arbeitnehmenden ohne Kräftegleichgewicht genügt dafür nicht. Nur so kann der Kanton das Vertrauen der Versicherten und der ebenfalls der BVK angeschlossenen Gemeinden zurückge-winnen.

Seit 2007 versuchen die VPV beinahe permanent, konkrete Forde-rungen in die (beratende) Verwaltungskommission der BVK einzu-bringen – bisher in fast allen Punkten ohne Erfolg. Hätte die Finanzdi-rektion auf die Arbeitnehmervertreter gehört, hätten sich verschiedene Fehlentscheide vermeiden lassen. Die VPV fordern Ursula Gut auf, endlich ihre Rolle als oberste Personalchefin Ernst zu nehmen.