3. November 2011

Medienmitteilung: Grosse Sorge um BVK: 4000 Staatsangestellte richten sich mit offenem Brief an Regierungsrätin Ursula Gut

Die Vereinigten Personalverbände des Kantons Zürich (VPV) übergeben heute einen offenen Brief mit rund 4000 Unterschriften an die oberste Personalchefin des Kantons, Finanzdirektorin Ursula Gut. Die Unterzeichnenden stehen mit vollem Namen zu ihrer Sorge um die Sicherheit ihrer Pensionsguthaben und fordern die Regierung zu einem angemessenen und raschen Handeln zur Sanierung der BVK auf.

Die VPV haben in den letzten Monaten bei ihren rund 20’000 Mitgliedern eine immer grösser werdende Sorge um die Sicherheit der BVK festgestellt. Die Regierung und verschiedene Parteien nehmen diese Sorge nicht ernst und planen, die BVK mit ihrem aktuellen Fehlbetrag von CHF 5 Milliarden auf dem Buckel der Versicherten zu sanieren.
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Offener Brief „Für eine sichere Zukunft der BVK“

Sehr geehrte Frau Dr. Gut
Sehr geehrter Herr Schönbächler

Ich bin bei der BVK versichert und mache mir zurzeit grosse Sorgen über die Lage der Kasse und die Sicherheit meiner Rente bzw. meiner Rentenansprüche.

Der „NZZ am Sonntag“ vom 28. August habe ich entnommen, dass die BVK zusätzlich zum tiefen Deckungsgrad aufgrund der Finanzkrise und vertragsrechtlichen Fragen vor weiteren gravierenden Problemen steht.

Im Legislaturziel 17 der Zürcher Kantonsregierung lese ich zudem: „Die Finanzierbarkeit der beruflichen Vorsorge für das Staatspersonal im Rahmen der BVK wird durch eine Reduktion der Verpflichtungen und die Anhebung des Deckungsgrads sichergestellt.“
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27. Oktober 2011

Medienmitteilung: VPV sagen Ja zur Volksinitiative „Für faire Ferien“

Die Vereinigten Personalverbände des Kantons Zürich (VPV) haben an ihrer Versammlung vom 23. August 2011 zur kantonalen Volkinitiative „Für faire Ferien“ die Ja-Parole beschlossen. Die Abstimmung ist auf den 27. November angesetzt.

Die VPV setzen sich seit Jahrzehnten für mehr Ferientage für das Staatspersonal ein. Die Annahme der Initiative würde mit einem Minimum von 5 Ferienwochen zu einer Regelung führen, die in der Privatwirtschaft heute verbreitet üblich ist.

Die VPV haben das Thema Ferienregelung in den letzten Jahren regelmässig mit der Finanzdirektion des Kantons Zürich als verantwortliche Stelle für das Personalwesen besprochen. Ein Entgegenkommen des Kantons blieb aus. Nach Einreichung der Volksinitiative „Für faire Ferien“ strich die Finanzdirektion das Thema von der Traktandenliste der regelmässig stattfindenden Gespräche. Inzwischen haben Regierungs- und Kantonsrat die Nein-Parole beschlossen.

Für die Konkurrenzfähigkeit und die Attraktivität des Kantons Zürich als Arbeitgeber ist eine mit der Privatwirtschaft vergleichbare Ferienregelung enorm wichtig. Es geht nicht an, dass der Kanton von Polizistinnen und Polizisten, Pflegenden und weitere Staatsangestellten aussergewöhnliche Leistungen einfordert, gleichzeitig aber eine anständige Ferienregelung verweigert.

Die VPV rufen ihre 20‘000 Mitglieder und die Zürcher Bevölkerung dazu auf, die Initiative am 27. November zu unterstützen.

7. Oktober 2011

Medienmitteilung: BVK: Aktuelle Unterdeckung bei knapp 5 Milliarden

In der BVK fehlt zurzeit die immense Summe von fünf Milliarden Franken, um in  einen Deckungsgrad von 100 Prozent zu erreichen. Berücksichtigt man die Auswirkungen der voraussichtlich am 1. Januar 2013 in Kraft tretenden Leistungsstrategie, verliert die Kasse weitere 4% an Deckungsrad. Dies entspricht nochmals fast 1 Milliarde Franken. Das Fazit:  Die BVK ist in einem absoluten finanziellen Notstand und es fehlen ihr aktuell 6 Milliarden Franken.

Der Regierungsrat ist vor diesem Hintergrund nicht darum herumgekommen, einen Handlungsbedarf anzuerkennen. Mit einer Einmalzulage von zwei Milliarden Franken will er dazu beitragen, dass die Kasse innert nützlicher Frist saniert werden kann.

Stellt man sich die Frage der Verantwortlichkeit so liegt diese einzig und alleine bei der Regierung. Aus der vermeintlich gut dastehenden BVK wurde wiederholt Geld entnommen, für Aufgaben, die der Kanton als Arbeitgeber hätte finanzieren müssen.

Den Medien ist zu entnehmen, dass Regierungspräsidentin Ursula Gut, oberste Chefin der BVK, auf die Frage, ob die Kontrolle über die BVK ungenügend war, sagt: „Das ist nicht meine Aufgabe, dies zu beurteilen. Damit beschäftigt sich die Parlamentarische Untersuchungskommission, und sie wird sich dazu äussern.“ Für die VPV ist diese Aussage unglaublich und löst grösstes Erstaunen aus. Seit wann sind obersten Führungskräfte nicht mehr für die Kontrolle ihrer Institutionen verantwortlich? Selbst UBS-CEO Oswald Grübel anerkannte seine generelle Verantwortung für die Risiko-Kontrollmechanismen in seiner Bank.

Mit vereinten Kräften und mit Ihrer Unterstützung kommen wir voran. Unterschreiben Sie deshalb den „Offenen Brief an Regierungspräsidentin und Finanzdirektorin Ursula Gut“. Die Unterschriftensammlung läuft noch bis am 2. November 2011 (www.vpv-zh.ch).

15. September 2011

Medienmitteilung: KEF: Halbherziger Schritt des Zürcher Regierungsrats

Der Regierungsrat hat heute Donnerstag seinen Entwurf des KEF präsentiert. Die Vereinigten Personalverbände des Kantons Zürich (VPV) anerkennen, dass die Vorschläge zur Sanierung der BVK in die richtige Richtung gehen. Die Sanierungssumme von CHF 2 Mia. wird jedoch bei weitem nicht ausreichen. Auch bei anderen lohnrelevanten Themen verabreicht der Regierungsrat den 38’000 Kantonsangestellten bittere Pillen.

Mit dem budgetierten Betrag von CHF 2 Mia. für die Sanierung der BVK Personalvorsorge des Kantons Zürich setzt die Regierung ein Zeichen, dass sie gewillt ist, Verantwortung für die Unterdeckung zu übernehmen. Der Fehlbetrag in der Pensionskasse dürfte jedoch inzwischen knapp CHF 5 Mia. betragen. Die VPV werden sich mit aller Kraft dafür einsetzen, dass die Differenz nicht durch die Versicherten beglichen werden muss.

Die Unterdeckung der Kasse entstand vor allem, weil die Verantwortlichen zu hohe Risiken eingingen. Bereits 2003 befand sich die BVK in einer erheblichen Unterdeckung; Massnahmen wurden trotzdem keine getroffen. 2007 äusserte sich der ehemaliger Chef der BVK folgendermassen: „Die Anlagestrategie ist absolut nicht risikokonform, total abenteuerlich und ziemlich selbstmörderisch“. Die VPV monierten schon länger, dass die Corporate Governance bei der BKV völlig mangelhaft gehandhabt wurde und stellte bereits 2008 konkrete Verbesserungsanträge.

Kanton steht vollumfänglich in der Pflicht
Mit dem im KEF eingestellten Betrag kann die Finanzierungslücke nicht geschlossen werden. Die VPV fordern, dass der Kanton grundsätzlich auch für den Rest aufkommt. Regierungsrat steht als verantwortliche Instanz der öffentlich-rechtlichen Kasse in der Pflicht.

Für die Versicherten wird die Sanierung der Kasse sehr wahrscheinlich zu empfindlichen Einbussen durch höhere Sanierungsabzüge und vor allem durch eine Minderverzinsung des Altersguthabens führen. Ein Viertelprozent Minderverzinsung entspricht einer Lohnkürzung um 0,7%.

VPV fordert mehr Geld für Lohnentwicklung
Vor diesem Hintergrund sind auch die im KEF eingestellten Zahlen bei anderen lohnrelevanten Themen zu werten. Für die Lohnentwicklung beim Staatspersonal sind 2012 lediglich 0.7% vorgesehen. Dies ist weniger als in den Vorjahren und genügt in den Augen der VPV nicht, um den Staat auch in Zukunft als attraktiven Arbeitgeber insbesondere für qualifizierte Arbeitnehmerinnen und –nehmer zu positionieren.

Die VPV erachten für das Jahr 2012 über alles gesehen weiterhin eine Erhöhung der Lohnsumme um 4% als gerechtfertigt.

Die Vereinigten Personalverbände mit ihren 20’000 Mitgliedern fordern den Regierungsrat auf, ihre Verantwortung als Arbeitgeber wahrzunehmen und die Interessen der Kantonsangestellten bei ihren Entscheiden im Sinne einer nachhaltigen und kooperativen Entwicklung zu berücksichtigen.